Du er ikke logget ind
Beskrivelse
Anmut ist ein wenig beachtetes Phanomen in der Geschichte der Asthetik. Als -Schonheit der Bewegung- unterscheidet sie sich von der starren Schonheit des Korperbaus und bezeichnet als Verdienst des Subjekts die Harmonie des Commercium mentis et corporis. Spontaner Ausdruck und unmittelbare Wahrnehmung der graziosen Gebarde stehen in Opposition zu asthetischer Darstellung und reflexivem Begreifen dieser Bewegung als Schriftzug der Seele. Evidenz des Ideals versprechen weder lebendige Modelle noch die Ikonographie der drei Grazien, sondern nur die Vorbilder klassizistischer Kunst. Das Paradox der vermittelten Unmittelbarkeit aus Kleists "Marionettentheater" wird an der zentralen Definition von Anmut als -Bilderschrift der Empfindungen- in Schillers "Ueber Anmuth und Wurde" deutlich: Asthetik, Semiotik und Anthropologie zeigen im 18. Jahrhundert an dem Ideal der menschlichen Bewegung ihre widerstreitenden Anspruche."