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Beskrivelse
Die Heilpadagogische Abteilung als Evaluierungsinstanz kindlichen Verhaltens entfaltete ihre Wirkmacht im Zusammenspiel mit den Behorden, die sie konsultierten. Tausende Minderjahrige wurden von 1911 bis 1949 begutachtet und waren als Folge vielfach von einschneidenden Lebensveranderungen betroffen. Eltern, Jugendamter, Schulen, Gerichte und Arzt*innen wandten sich mit dem Wunsch nach Begutachtung ihrer Schutzlinge ab 1911 regelmassig an die neugegrundete Heilpadagogische Abteilung. Aufenthalte von einer Woche bis zu mehreren Monaten sollten durch Beobachtung und Testungen die Einschatzung von Verhaltensweisen und deren bestmogliche Forderung oder Korrektur gewahrleisten. Diese schliesslich umzusetzen war Aufgabe der Einrichtungen und Personen, die die entlassenen Patient*innen zusammen mit einer Massnahmenempfehlung in Empfang nahmen. Gepragt von den arztlichen Leitungsfiguren anderten sich in der 1. Halfte des 20. Jahrhunderts konzeptuelle Ansatze, jedoch nicht Funktionsweise, Aufgaben und Kooperationen der Abteilung. Sie firmierte als klinisch-wissenschaftlicher Leitstern im Wiener Fursorgesystem.