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Beskrivelse
Einhundert Jahre nach Grundung der demokratischen Republik in Deutschland kann ein Blick in die Weimarer Verfassung irritieren: Vieles in ihr wirkt in hohem Masse aktuell, anschlussfahig und geradezu modern. Sie ist ganz anders als die Bilder und die Lehren, die ihre UEberlieferung pragen. Christoph Gusys Blick zuruck nimmt seinen Ausgangspunkt in der Entstehungsgeschichte, in welcher viele Vater und einige Mutter unter widrigen Umstanden die demokratischen und rechtsstaatlichen Ideen der Zeit diskutiert, zusammengefuhrt und in Texte gegossen haben. Die Nationalversammlung wollte eine demokratisch-parlamentarische Republik. Wo sie konnte, hat sie den Reichstag gestarkt und konkurrierende Rechte moeglicher "Gegengewichte" eingeschrankt. Doch wurde ihr Konzept schrittweise in eine prasidiale Republik transformiert und ist letztlich als solche untergegangen. Christoph Gusy stellt die Stufen auf diesem Weg, ihre verfassungshistorischen Vorbedingungen, ihre juristische Vorbereitung und Legitimation dar. Die Weimarer Verfassung war eine gute Verfassung in schlechter Zeit. Auch wenn man das Ende schon kennt, koennen wir von ihr mehr lernen als schlechte Erfahrungen. Zu den Errungenschaften zahlen etwa die damals neuen Pluralismuskonzepte und die Einsicht in die Notwendigkeit einer selbstbewussten, wehrhaften Demokratie. Vieles, was in der Republik angelegt wurde, konnte nach 1945 vorausgesetzt und ausgebaut werden.