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Beskrivelse
Ethnologische Untersuchungen zeigen, dass sich der Mensch vom ersten Artefakt an abhangig von seinen Schopfungen machte. In der Folge verstrickte er sich zunehmend in ihrer Formenvielfalt und Komplexitat, um allmahlich die Kontrolle uber sie zu verlieren. Daher bestimmt nicht die Evolution, sondern Devolution den Gang der Kulturgeschichte. Aufklarung und Industrialisierung fuhrten in Europa zu der uberzeugung, die kulturelle Entwicklung verlaufe insgesamt fortschrittlich. Klaus E. Muller kann durch eingehende ethnologisch-kulturhistorische Analysen nachweisen, dass eher das Gegenteil der Fall ist. Seiner ursprunglichen Instinktsicherheit beraubt, war der Mensch von Anbeginn an auf kunstliche Hilfsmittel angewiesen - auf materielle Geratschaften, Praktiken des Nahrungserwerbs und soziale Institutionen ebenso wie Weltanschauungskonzepte zur Begrundung sowohl seines eigenen Daseins als auch der Naturphanomene. Mit der fortschreitenden Vervielfaltigung der Artefakte wuchs die Abhangigkeit von ihnen, durch ihre Kombinationen zu immer komplexeren Systemen deren Storanfalligkeit, so dass ein Zusammenburch unausweichlich erscheint.