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Beskrivelse
Im Streit um den Umgang mit globalen Fluchtlingsbewegungen heben heute viele abwehrend die Hande, sie wollen die Grenzen dichtmachen. Da erinnern sich viele Deutsche ihrer eigenen Fluchtlingsvergangenheit: Rd. 22 Millionen Fluchtlinge, Vertriebene und Spataussiedler aus den Landern des aufgelosten Ostblocks sind von Kriegsende bis heute in Deutschland integriert worden. Als Hauptleidtragende der grossten Fluchtlingsbewegung im 20. Jh. kennen sie die gewaltigen Hurden der Integration und sind sie Fremden gegenuber meist milder gestimmt. Zu solch einer versohnliche Einstellung wollen auch die packenden Lebenserinnerungen des evangelischen Wolhynienpfarrers" Hugo K. Schmidt auf jeder der 376 Seiten Mut machen. Deutsche Siedler waren, bedingt durch ihre Geschichte, stets bereit, mit Fremden zusammenzuleben. Fremdenfeindlichkeit, wie sie die Nazis spater dem Volk uberstulpen wollten, ist fur Deutsche eher untypisch. Von Herzen wunschen deshalb heute viele, dass Abwehrhaltungen durch eine Kultur des Willkommens" ersetzt wird. Hugo Schmidt, Nachfahre von Schwaben, der sich in der kurzen preussischen Herrschaft um 1805 einladen liessen, den Umkreis um die spatere polnische Industriestadt Lodz zu besiedeln, hat sich als junger Pastor der Evang.-Augsburgischen Kirche in Polen zum Dienst in den volkskirchlich gepragten Gemeinden Wolhyniens berufen lassen. Dabei war er wie einer ersten Liebe" seiner seelsorgerlichen Aufgabe an diesen kernigen Menschen in dem heute ukrainischen Gebiet verfallen. Umso verstorendere Migrationserfahrungen erwarteten ihn und eine weitere 3/4 Million Volksdeutscher" durch den Hitler-Stalin-Pakt: Beginnend im strengen Winter 1939-1940 wurden alle deutschen Volksgruppen vom Baltikum bis Sudtirol zur notvollen Umsiedlung heim ins Reich" genotigt, als seien sie Schachfiguren, eine erzwungene Volkerwanderung, die Hitlers Utopie vom Lebensraum im Osten" im eroberten Polen Gestalt verleihen sollte. Die Zumutungen der Flucht von 1945 klangen hier schon an: "