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Beskrivelse
Seit Ende des 19. Jahrhunderts lasst sich ein Zusammenhang zwischen der ethnologischen Erforschung nicht-europaischer Volker und judenfeindlichen Haltungen beobachten. In diesem Essay wird der Wirkungszusammenhang zwischen Exotik und Antisemitismus am Beispiel der Publikationen der Ethnologen Leo Frobenius, Wilhelm Schmidt und Wilhelm E. Muhlmann und des sich im Dunstkreis ethnologischer Forschungen bewegenden Geographen Siegfried Passarge belegt. Die sogenannte Hamitentheorie diente in Deutschland und Osterreich dazu, eine grundlegende Differenz zwischen den 'Eigenen' und den 'Anderen' - in allererster Linie den Juden - zu postulieren. Ob Hamiten als eine in den schwarzen Erdteil eingewanderte militarisch und politisch uberlegene Herrenrasse oder als eine dekadenter Lebensweise anheimgefallene Gruppe afrikanischer Volker angesehen wurden, ist von sekundarem Interesse. Die Hamitentheorie liess sich in allen ihren unterschiedlichen Varianten gegen die Juden instrumentalisieren."