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Beskrivelse
Judenfeindschaft gibt es fast so lange, wie es das Judentum gibt. Jede Epoche, jede Kultur wird von diesem Ph?nomen ber?hrt: ob Antike, Mittelalter oder Neuzeit; ob Kirche oder Staat; ob Christentum oder Islam. Auch die Philosophie der Neuzeit hat in einigen ihrer bedeutendsten Vertreter zur judenfeindlichen Theoriebildung beigetragen. Die vorliegende Studie versucht, philosophischen Antijudaismus in seiner Eigenart nachzuzeichnen: Wie kommt es, da Vork?mpfer der Aufkl?rung wie Spinoza und Voltaire sich f?r die Befreiung des Menschen vom Joch der staatlichen und kirchlichen Autorit?t einsetzen, den Juden aber von vornherein jegliche Freiheitsbegabung absprechen? Wie kommt es, da Hegel das Judentum mit ?u erster Polemik beurteilt, da Feuerbach und Marx die Juden an sich f?r unf?hig erachten, dem menschlichen Gattungsideal zu entsprechen? Denn anders als bei der religi?sen oder rassistischen Judenfeindschaft spielt bei der durch die neuzeitlichen Philosophen hervorgerufenen die Rationalit?t paradoxerweise eine entscheidende Rolle - sie, die nicht f?r Unterdr?ckung, sondern f?r die Befreiung des Menschen steht. Es wird gezeigt, da die philosophischen Systeme rationalistische Strukturen enthalten, die zur Ausgrenzung des Judentums f?hren. Damit erh?lt der philosophische Antijudaismus einen eigenen Rang in der Geschichte der Judenfeindschaft, der bislang noch nicht wahrgenommen wurde.